Politik

Verbände: Kostendruck in der Pflege steigt

Der AGVP zeigt sich enttäuscht vom Entlastungspaket der Bundesregierung und der BPA warnt vor dem Kostendruck für die Einrichtungen.

AGVP-Präsident Thomas Greiner
Foto: CARE INVEST AGVP-Präsident Thomas Greiner: „Die Pflegebedürftigen und ihre Familien erwartet ein Frustwinter."

Der Arbeitgeberverband Pflege AGVP ist enttäuscht vom dritten Entlastungspaket der Bundesregierung. Die Ampel habe die dramatischen Folgen für die Pflegebedürftigen und ihre Familien offenbar nicht verstanden: „Die Pflegebedürftigen und ihre Familien erwartet ein Frustwinter. Die Altenpflege lässt die Regierung vor dem Winter völlig kalt“, sagt AGVP-Präsident Thomas Greiner und warnt davor, dass immer mehr Menschen wegen der steigenden Eigenbeiträge in die Sozialhilfe rutschen könnten. „Denn irgendjemand muss die steigenden Rechnungen begleichen und wenn die Ampel nicht helfen will, dann zahlen am Ende die Kommunen.“ 

Unterdessen fordert der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste BPA eine schnelle Kostenerstattung für Pflegeeinrichtungen. „Wenn sie keine Refinanzierung erhalten, ist das auf Dauer existenzbedrohend“, warnte der BPA-Landesvorsitzende in Sachsen, Igor Ratzenberger. Derzeit weigerten sich die Kostenträger in Sachsen, die Mehrkosten zu refinanzieren.

Insbesondere die Gaspreise trieben die Kosten in die Höhe. Nach einer Verdreifachung des Preises für Gas hätten sich Rechnungen in einzelnen Fällen verzehnfacht. Für die kommenden Wochen hätten Gasversorger angekündigt, auch die in langfristigen Verträgen vereinbarten Preise zu erhöhen.

Deshalb forderte der bpa eine Direktkostenerstattung. Ähnlich dem Abrechnungsverfahren in der Pflegebranche während der Corona-Pandemie sollten Pflege- und Eingliederungshilfeeinrichtungen höhere Abschläge der Energieversorger direkt bei den Kostenträgern geltend machen können. (mit dpa)