Politik
Verdi kritisiert Pläne der katholischen Kirche zum Arbeitsrecht
Die Gewerkschaft hält die Pläne für eine verpasste Chance zur Erneuerung und fordert gleiche Rechte für Kirchenbeschäftigte.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi übt Kritik an jüngst veröffentlichten Plänen für eine neue Grundordnung der katholischen Kirche. „Der Entwurf bleibt weit hinter dem zurück, was dringend erforderlich wäre, um den rund 700.000 Beschäftigten allein bei der Caritas endlich umfassende Rechte einzuräumen“, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand. Die Arbeit der Beschäftigten in zahlreichen Berufen bei der katholischen Kirche und der Caritas unterscheide sich nicht von der Arbeit bei staatlichen Trägern oder weltlichen Wohlfahrtsverbänden. „Die Sonderrechte, die der Staat den kirchlichen Arbeitgebern zubilligt, gehören abgeschafft“, so Bühler.
Die Aushandlung von Tarifverträgen auf Augenhöhe sei weiterhin nicht vorgesehen und auch das Grundrecht auf Streik werde den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern abgesprochen. Auch in Fragen der Glaubens- und Meinungsfreiheit könnten Beschäftigte weiterhin von ihrem Arbeitgeber sanktioniert werden. Bühler: „Das kirchliche Arbeitsrecht ist längst nicht mehr zeitgemäß. Doch statt eine Modernisierung einzuleiten, beharren die Verantwortlichen auf dem arbeitsrechtlichen Sonderweg.“
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