Politik

Verdi und Paritätischer lehnen Dienstpflicht ab

Der Vorschlag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für eine soziale Dienstpflicht für junge Menschen stößt auf Kritik.

Verdi-Chef Frank Werneke
Foto: Kay Herschelmann Verdi-Chef Frank Werneke: „Diese Aufgaben können nicht von Freiwilligendiensten übernommen werden.“

Verdi-Chef Frank Werneke sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, seine Gewerkschaft lehne einen Pflichtdienst ab. Damit werde in unzulässiger Weise in die Lebensplanung von jungen Menschen eingegriffen.

Zudem betonte er, dass alle anstehenden staatlichen Aufgaben grundsätzlich im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge erledigt werden müssten: „Diese Aufgaben können nicht von Freiwilligendiensten übernommen werden.“

Auch der Paritätische Gesamtverband lehnte den Vorschlag eines Pflichtdienstes ab. „Hier müssen engagierte Freiwillige mit Motivation und Profis mit der richtigen Ausbildung ran“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. „Statt jetzt Menschen in Pflege- und Altenheime zu schicken, die etwas ganz anderes arbeiten können und wollen, müssen Angebote für Freiwilligendienste gestärkt und die Arbeit in diesem Bereich aufgewertet werden.“

Steinmeier hatte eine Debatte über eine sogenannte soziale Pflichtzeit angeregt, die bei der Bundeswehr oder in sozialen Einrichtungen geleistet werden könnte. Auch in der Bundesregierung stieß der Vorschlag auf Skepsis. Unter anderem erteilten Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) der Idee eine Absage. (epd)