Politik
BFS-Trendbarometer: Soziale Infrastruktur massiv unter Druck
Mehr als 40 Prozent der Sozial- und Gesundheitsunternehmen rechnen für 2023 mit „roten Zahlen“. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Bank für Sozialwirtschaft unter ausgewählten Vertretern von über 1000 Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens.

Für das zweite „Trendbarometer Sozial- und Gesundheitswirtschaft“ der BFS Service GmbH haben die Experten auch herausgefunden, dass neun von zehn Einrichtungen wegen reduzierter Aufnahmekapazitäten infolge fehlenden Personals Ertragsrückgänge verzeichnen. Bei einzelnen stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten betragen diese demnach mehr als 50 Prozent. „Die Einrichtungen werden dadurch zwischen zwei Mühlsteinen zerrieben“, bilanziert Harald Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Bank für Sozialwirtschaft (BFS). Er sieht die soziale Infrastruktur „akut bedroht“ und „dringenden Bedarf“ für einen korrigierenden Eingriff durch die Politik.
Infolge der inflationsbedingten, nicht kompensierten Mehrkosten berichten 60 Prozent aller Befragten von einer Verringerung der Liquidität. Den gestiegenen Ausgaben stehen nur unzureichend angepasste Vergütungen durch die Kostenträger gegenüber. „Den sozialen Organisationen gehen die Eigenmittel aus, um auf den immensen Innovationsstau zu reagieren“, sagt Susanne Leciejewski, Geschäftsleiterin Beratung bei der BFS Service. Unter diesen Voraussetzungen ließen sich das Versorgungsangebot und die Leistungsqualität nicht halten.
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