Politik

Fachkräftegipfel Pflege: Konkrete Handlungsfelder zur Fachkräftesicherung vereinbart

Der Fachkräftegipfel Pflege, einberufen von Gesundheitsministerin Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) unter Einbeziehung zahlreicher Spitzenvertretern des Gesundheitswesens und der Pflege in Rehinland-Pfalz gab den Startschuss für die ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative 2.0‘, die in 2017 erarbeitet und Ende des Jahres von allen Beteiligten unterzeichnet werden soll.

- Rheinland-Pfalz: Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) schlägt eine gemeinsam von Pflegegesellschaft und Pflegekammer getragene Schulungs- und Informationsinitiative gegen strukturelle Gewalt in der Pflege vor.Foto: Sämmer

"Um auch in Zukunft eine qualifizierte pflegerische und medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz sicherstellen zu können, brauchen wir fachkompetente Pflegefachkräfte. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern der ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe‘ haben wir uns auf eine Fortsetzung der Initiative verständigt und konkrete Handlungsfelder beschlossen", sagte Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Anschluss an den Fachkräftegipfel Pflege am Freitag in Mainz.

Die Veranstaltung mit den Spitzenvertretern des Gesundheitswesens und der Pflege gab den Startschuss für die ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative 2.0‘, die in 2017 erarbeitet und Ende des Jahres von allen Beteiligten unterzeichnet werden soll.

Verständigt haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihrem heutigen Treffen auf folgende Handlungsfelder:

  • Zukunftsorientierte Formen von Ausbildung, Studium und Weiterbildung in der Pflege
  • Weiterentwicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe
  • Attraktive Beschäftigungsbedingungen in der Pflege
  • Integration ausländischer Pflegekräfte und
  • Öffentlichkeitsarbeit.

"Gemeinsam wollen wir weiterhin dem Fachkräfteengpass entgegenwirken und unsere Bemühungen zur Verbesserung der Fachkräftesituation verstärken", betonte Bätzing-Lichtenthäler. Die Fachkräftesicherung in der Pflege sei bereits seit 2002 ein Schwerpunkt der Landesregierung. In die vielfältigen Maßnahmen und Initiativen, wie beispielsweise die Initiative Menschen pflegen, die Fachkräfte- und Qualifizierungsoffensive Pflege und die Arbeitsmarktanalyse Branchenmonitoring Pflege, hat Rheinland-Pfalz seitdem etwa zehn Millionen Euro investiert und die für 2015 prognostizierte Fachkräftelücke deutlich reduzieren können.

"Unsere Maßnahmen zeigen Wirkung. Aber jede neue Fachkräftelücke bedeutet eine erhöhte Arbeitsverdichtung für die rund 44.000 Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz. Auch deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen", so die Ministerin.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Ermittlungen gegen Pflegekräfte einer Senioreneinrichtung in Lambrecht sagte sie: "Kriminelles Handeln können wir nicht verhindern, aber wir müssen möglicher struktureller Gewalt in der Pflege durch eine Kultur des Hinschauens das Fundament entziehen. Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, müssen darauf vertrauen können, dass sie dort, wo sie leben – ob zuhause oder in einer Pflegeeinrichtung – gut und ohne Gewalt begleitet werden."

Eine Haltung der Achtsamkeit und des Respekts auch in stressigen Situationen zu bewahren, die Pflegekräfte in ihrem Alltag erleben, brauche auch die Unterstützung und Anerkennung durch Kolleginnen und Kollegen und der Einrichtungsleitungen. Als ersten Schritt schlug Sabine Bätzing-Lichtenthäler eine gemeinsame mit Pflegegesellschaft und Pflegekammer getragene Schulungs- und Informationsinitiative vor. Diese solle möglichst alle Pflegekräfte im ambulanten und stationären Sektor erreichen und sensibilisieren und letztlich dazu beitragen, Gewalt zu vermeiden.

Die Partner der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative sind:

  • Ministerium für Bildung
  • Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz
  • Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie
  • Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz
  • Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz e. V.
  • Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V.
  • bad Rheinland-Pfalz e.V.
  • Landespflegekammer Rheinland-Pfalz (KdöR)
  • AOK Rheinland-Pfalz/Saarland
  • vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz
  • IKK Südwest
  • BKK Landesverband Mitte Regionalvertretung Rheinland-Pfalz und
  • Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau
  • Knappschaft-Bahn-See
  • Verdi
  • Hochschule Ludwigshafen
  • Katholische Hochschule Mainz
  • Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
  • Universität Trier
  • Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit
  • Unfallkasse Körperschaft des öffentlichen Rechts
  • Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), Bezirksverwaltung Mainz
  • Landkreistag Rheinland-Pfalz
  • Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz 
  • Städtetag Rheinland-Pfalz
  • Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V.