Politik

Kosten für Corona-Tests belasten Pflegeversicherung

Durch die Kostenübernahmen erhöht sich das für 2022 prognostizierte Defizit bei der Pflegeversicherung auf 3,3 Milliarden Euro.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
Foto: BMG /Thomas Ecke Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).

Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die Neuregelung der Corona-Tests sorgen nach Berechnungen der Krankenkassen für immer größere Defizite in der Pflegeversicherung. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine Stellungnahme des Spitzenverbandes der Krankenkassen zur neuen Testverordnung.

Ohne zusätzliche Steuerzuschüsse führe die bis Ende November verlängerte Kostenübernahme für Corona-Tests in Pflegeeinrichtungen zu Mehrausgaben in der Pflegeversicherung von rund einer Milliarde Euro, heißt es in dem Bericht. Dadurch würde sich das für 2022 prognostizierte Defizit von 3,3 Milliarden Euro erhöhen. Im Februar war der GKV-Spitzenverband noch von einem Defizit von 2,5 Milliarden Euro ausgegangen.

Zusätzliche Ausgaben müssten über höhere Darlehen des Bundes abgedeckt werden, um weiter zahlungsfähig zu bleiben. „Die Rückzahlung werden in der Folge die Mitglieder über Beitragssatzerhöhungen tragen müssen“, warnen demnach die Kassen.

Unterdessen kündigte der Bundesgesundheitsminister für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen steigende Beiträge an. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag solle 2023 um 0,3 Prozentpunkte steigen, erläuterte Lauterbach am Dienstag in Berlin. Dies bringe voraussichtlich zwischen 4,8 und 5 Milliarden Euro ein. Die Beitragserhöhung solle Teil eines Maßnahmenpakets zur Deckung eines Defizits von 17 Milliarden Euro sein. (dpa)