Recht
Moderate Lohnsteigerung in der Altenpflege
Die Löhne in der Altenpflege sind in den vergangenen Jahren nicht überdurchschnittlich gestiegen, obwohl der Branche Fachkräfte fehlen. Das geht aus der jüngsten Untersuchung über die Entgelte von Pflegekräften des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit hervor, die am 16. Januar veröffentlicht wurde.

Danach legten die Löhne in der Altenpflege von 2012 bis 2016 für Fach- und Hilfskräfte um rund 9,5 Prozent zu, etwas stärker als die Löhne insgesamt (8,6 Prozent). Im Schnitt verdienen Fachkräfte in der Altenpflege mit 2.621 Euro pro Monat 16 Prozent weniger als der Durchschnitt der Beschäftigten insgesamt. In der Krankenpflege liegen die Löhne für Fachkräfte mit 3.239 Euro im Monat hingegen leicht über dem Durchschnitt, allerdings inklusive aller Zuschläge. In der Krankenpflege belief sich das Lohnplus seit 2012 auf knapp neun Prozent für Fachkräfte und gut sieben Prozent für Pflegehelfer.
Die Hälfte aller Fachkräfte und 60 bis 70 Prozent der Helfer und Helferinnen in der Pflege arbeiten Teilzeit – die tatsächlichen Löhne sind also niedriger. Wenig geändert hat sich laut IAB-Erhebung an dem erheblichen Lohngefälle zwischen Kranken- und Altenpflege. In Sachsen-Anhalt verdienen Altenpflegerinnen knapp ein Drittel weniger als Krankenschwestern; im Südwesten der Republik ist der Unterschied geringer. Große Unterschiede gibt es auch zwischen den Löhnen in Ost- und Westdeutschland. Pflegefachkräfte verdienen im Osten durchschnittlich ein Viertel weniger als im Westen, Pflegehelferinnen und -helfer etwa ein Fünftel weniger. Im Bundesdurchschnitt über alle Branchen beträgt die Ost-West-Kluft bei den Löhnen 23 Prozent.
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, forderte eine angemessene Bezahlung und ausreichende Personalausstattung in der Pflege. Fachkräfte und Helfer in der Altenpflege verdienten immer noch viel zu wenig für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit, sagte Mascher.
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