Recht
Nach Zeitungsbericht: Oberlinhaus kündigt juristische Schritte an
Das diakonische Sozialunternehmen Oberlinhaus hat nach Berichten über eine mögliche finanzielle Schieflage rechtliche Schritte gegen die Zeitung "Potsdamer Neueste Nachrichten" (PNN) angekündigt. "Das Oberlinhaus geht juristisch gegen die PNN-Berichterstattung vor", sagte Konzernsprecher Christian Kolata dem Evangelischen Pressedienst (epd) am 18. Dezember in Potsdam: "Daher werden wir uns zunächst inhaltlich nicht äußern." Die Zeitung hatte in den vergangenen Wochen mehrfach unter anderem über mögliche finanzielle Probleme des 140 Jahre alten Sozialunternehmens berichtet.

Am Montag, den 18. Dezember, hieß es in den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" unter anderem, der Verein Oberlinhaus, zu dem 13 Tochterunternehmen gehören, leide "unter einem wachsenden strukturellen Defizit". Der Verein verlange daher von den Tochterunternehmen "immer höhere Darlehen, die nicht zurückgezahlt werden". Das Sozialunternehmen habe zwar 2016 ein Ergebnis mit einem Überschuss von 1,7 Millionen Euro erzielt. Beim Trägerverein sei jedoch ein Defizit von rund 1,3 Millionen Euro erwirtschaftet worden.
Finanzexperten zufolge ist es in Unternehmen üblich, dass sich einzelne Bereiche gegenseitig Darlehen geben. In diesem Monat waren Kooperationsgespräche zwischen dem kommunalen Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum und der auch überregional anerkannten orthopädischen Fachklinik des Oberlinhauses, der Oberlinklinik, gescheitert. Oberlin-Vorstand Matthias Fichtmüller habe danach vom Eindruck des Versuchs einer feindlichen Übernahme durch den kommunalen Träger gesprochen, meldet der epd.
Das evangelische Oberlinhaus gilt mit rund 1.800 Beschäftigten als drittgrößter Arbeitgeber in Potsdam.
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